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Sonntag , 4 Juni 2023
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Microsoft Surface RT – Erste Eindrücke

Microsoft Surface RT – Erste Eindrücke

Als Microsoft vor einigen Monaten ankündigte, künftig unter dem Namen „Surface“ eigene Tablets zu produzieren und zu verkaufen, war die Spannung groß. Tablet-Hersteller wie Acer und Toshiba haben kurzerhand angekündigt, ihre eigenen RT-Tablets entweder gar nicht oder erst mit Verspätung zu präsentieren, andere Hersteller wie Asus und Lenovo hingegen konkurrieren direkt und schon kurz nach dem Start von Surface mit dem Microsoft-Tablet.

Unter dem Namen Surface erscheinen zwei gänzlich unterschiedliche Tablet-Modelle – Surface RT setzt auf das bei Tablets übliche ARM-Innenleben, Surface Pro kommt mit x86-CPUs wie sie von Notebooks und Desktops bekannt sind. Erstmals in der Geschichte von Microsoft erscheint mit Windows RT ein Desktop-Betriebssystem auch für nicht-x86-Prozessoren. Hier zeigt sich, welchen Stellenwert die CPUs der britischen CPU-Designer von ARM mittlerweile innehaben.

Wir hatten das Glück, sehr schnell mit einem Surface RT in der Version mit 32 Gigabyte Speicher und inklusive Touch-Cover beliefert zu werden. Trotz Vorbestellung konnte Microsoft die Tablets nicht direkt zum Release am 26. Oktober ausliefern, erst Anfang November startete der Versand der Geräte. Mittlerweile sind die Modelle ohne beiliegendes Touch-Cover zudem ausverkauft, der Liefertermin für Neubesteller verschiebt sich immer weiter in den November. Beliebt scheinen die Tablets also offenbar zu sein – oder war der Vorrat bei Microsoft einfach nur viel zu klein? Auch die Surface-RT-Modelle anderer Hersteller verschieben sich: Lenovos für Anfang November angekündigtes Yoga 11 erscheint beispielsweise erst Ende November, sogar das teurere Yoga 13 mit x86-Prozessor und Windows 8 „Desktop“ erscheint voraussichtlich früher wie uns Lenovos Presseabteilung mitteilte.

 

Technische Details des Microsoft Surface RT

Zum Surface RT: Microsoft setzt beim Surface RT auf bewährte Tablet-Kost. Als Prozessor kommt Nvidias Quadcore-Modell Tegra 3 mit 1,3 Gigahertz Takt zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher fasst 2 Gigabyte, der interne Flashspeicher ist in unserem Fall 32 Gigabyte groß. Davon sind allerdings direkt nach dem ersten Start nur noch etwa 15 Gigabyte verfügbar – der Rest wird vom Betriebssystem genutzt. Android und iOS kommen hier deutlich schlanker weg, RT-Tablets mit 32 Gigabyte bieten de facto also nur etwa so viel nutzbaren Speicher wie Android-Tablets mit 16 Gigabyte.

Der Speicher lässt sich aber – erfreulich – per MicroSD Speicherkarte erweitern. Zusätzlich steht ein USB Port (USB 2.0) für Peripherie und Speichersticks zur Verfügung. Für eine dauerhafte Speichererweiterung eignet sich ein USB-Sticks aber nur, wenn es sich um ein extrem schmales Modell handelt.

Der erste Eindruck des Surface RT ist durchaus positiv. Das Tablet ist gut verarbeitet, das Display erweckt einen hochwertigen Eindruck und Touchbefehle werden zügig umgesetzt. Um es dauerhaft in der Hand zu halten ist das Tablet allerdings etwas schwer.

Das Touch-Cover jedoch überzeugt noch nicht. Mangels echter Tasten tippt es sich auf dieser Notfall-Tastatur nicht viel schneller oder gar angenehmer als auf dem Bildschirm selbst. Immerhin stellt das Touch-Cover ein Touchpad für den Mauszeiger zur Verfügung. Wozu bei einem Tablet? Windows 8 vermischt die neue, ehemals Metro genannte, Kachel-Oberfläche immer wieder mit dem Desktop des klassischen Windows-Rechners. So finden sich immer wieder Einstellungen, die sich besser per Maus vornehmen lassen – das Bedienen des Daten-Explorers und sogar die Bedienung des vorinstallierten Office 2013 gehört eindeutig dazu. Fummelige kleine Symbole und Schaltflächen haben auf einem Tablet eigentlich nichts verloren. Das Type-Cover lässt sich auch als Schutzhülle, als Cover, für das Tablet nutzen – sonderlich elegant wirkt das derart geschützte Tablet dann allerdings nicht mehr. Praktischer ist da schon der integrierte Standfuß des Surface – so lässt es sich mit dem Cover als schmaler Netbook-Ersatz nutzen und kippt nicht gleich um. Hochwertig ist auch das Gehäusematerial, Microsoft setzt auf eine Magnesium-Legierung.

Der Magnetclip des Covers verfügt über erstaunlich viel Kraft, hält man das Tablet in die Nähe des Magneten, zieht es sich das Cover schon fast an sich heran. So sitzt das Tablet dann auch bombenfest im Cover, kann aber dennoch bequem wieder abgezogen werden. Weniger kräftig ist hingegen der Magnethalter des Netzteiles – hier orientierte sich Microsoft offenbar an Apples Magsafe-Anschluss der MacBooks, allerdings ohne deren gute Bedienbarkeit zu erreichen. Beim Surface ist nicht nur die Magnetkraft zu gering, der recht breite Ladestecker findet zudem oft nur widerwillig Platz im Gegenstück auf dem Tablet. Ein Netzteil zum Laden des Tablets liegt bei – per USB wie viele andere Geräte lässt sich das Surface RT aber leider nicht laden.

 

Fazit und erster Eindruck

Auf den ersten Blick ist das Surface RT ein hochwertig verarbeitetes und durchaus gut ausgestattetes Tablet mit einem hochwertigen 10-Zoll-Display. Die Version mit dem Touch-Cover können wir aufgrund der nicht überzeugenden Qualität des Covers nicht empfehlen, besser soll es das Type-Cover mit echten Tasten machen. Dieses konnten wir allerdings noch nicht testen.

Windows RT wird sich in längeren Test als Neuzugang bei den Mobil-Betriebssystem beweisen müssen – noch gibt es erschreckend wenige Apps für RT, klassische Windows-Anwendungen funktionieren mit Windows RT nicht. Ob der Windows-Unterbau von RT für das Surface Fluch oder Segen ist muss sich zeigen – auf den ersten Blick wirkt RT eher inkonsequent für Tablets umgesetzt. Immer wieder muss der Desktop bemüht werden, immer wieder wird der Nutzer mit zu kleinen Schaltflächen konfrontiert, Schaltflächen die sich per Touch nur schwer sinnvoll nutzen lassen.

Betrachtet man die Konkurrenz hat es das Surface RT schwer: Apple bietet mit dem iPad mini ein mit 7,89 Zoll zwar etwas kleineres aber dafür mit sehr vielen Apps ausgestattetes Tablet zu einem Preis von 329 Euro an. Für 399 Euro gibt es ab Mitte November Googles Nexus 10 – ein hochwertig ausgestattetes, schnelles Android-Tablet mit einem beeindruckenden HD-Display mit 2560 x 1600 Pixeln Auflösung.
Dem Gegenüber steht der Preis des Surface RT (32 Gigabyte) ohne Touch-Cover mit 479 Euro – viel zu hoch angesichts der gebotenen Leistung auf dem Niveau des 199-Euro-Tablets Nexus 7. Mit Touch-Cover verlangt Microsoft gar 579 Euro – 100 Euro für das wenig ansprechende und kaum sinnvoll als Keyboard nutzbare Cover ist ein schlechter Scherz. Die vom Speicherplatz her angesichts des Ressourcenfressenden Windows RT sinnvollere Version mit 64 MB Flash kostet inklusive Cover sogar 679 Euro. Hier werden aber wohl nur hartgesottene Windows-Fans zuschlagen.

Über Dennis Ziesecke

Dennis Ziesecke ist tätig als freier Autor für GamersGlobal, Webedia (Gamestar Print, Gamestar Online), Computerbase.de und viele andere bekannte Hardware-Magazine. Gründer und Redakteur von VictoryPoint, der etwas anderen Seite des Internet. Vater von einem wundervollen Sohn und einer nicht minder wundervollen Tochter.

4 Kommentare

  1. Der Tastaturersatz wirkt irgendwie seltsam. Mit der echten Tastatur ist das bestimmt besser.

  2. Ich habe heute zum Testen einen längeren Text mit dem Touchcover verfasst (und jetzt auch diesen Kommentar) – es geht erstaunlich gut, dafür dass es eben wirklich nur ein recht billig wirkendes Ding ist. An eine echte Tastatur kommt es natürlich nicht heran, der schlechte Ersteindruck ist aber auf jedenfall nur bedingt berechtigt. 100 Euro ist das Ding trotzdem nie im Leben wert, dabei bleibe ich.

  3. Ich war gerade wegen entsprechender Testberichte der Meinung, ich müsse das Surface mit Type-Cover bestellen – bis ich gestern in einem Motel One, bei denen man die Surface-Geräte ausprobieren kann, beides nebeneinander testen konnte. Mein Rat ist, es unbedingt vor Bestellung selbst zu testen. Tatsächlich kam ich mit dem Touch-Cover besser zurecht als mit dem Type-Cover und seinen lauten, klapprigen Tasten mit sehr kurzem Hub. Da es noch dazu platzsparender und leichter ist, habe ich das Surface nun damit bestellt.

    Wenn man mal viel zu tippen hat, kann man über USB eine externe Tastatur anschließen, die wirklich etwas taugt.

    • Ja, die Möglichkeit eine USB-Tastatur anzuschließen ist klasse – funktioniert auch mit Funksticks für Maus/Keyboard-Kombis. Kann Android zwar auch, da mangelt es aber ja bekanntlich an Geräten mit USB-Host.

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