Immer mehr Smartphones werden auch als Ersatz für die Digitalkamera zweckentfremdet. Die gute Bildqualität einer hochwertigen Kompaktkamera erreichen allerdings bislang so gut wie keine Smartphones. Samsung will mit der Galaxy Camera nun die beiden Welten “Fotografie” und “Android” miteinander verbinden und kombiniert einfach die besten Komponenten aus beiden Welten.
Dass es sich beim Samsung Galaxy S3 um ein flottes, modernes und hochwertiges Smartphone handelt, dürfte nicht einmal ein eingefleischter Apple-Fan bestreiten können. Nun kombiniert Samsung das Innenleben dieses Smartphones mit einem hochwertigen Objektiv aus der eigenen Kamera-Serie und reduziert das Gesamtwerk um die Telefoniefunktionen. Fertig ist die Galaxy Camera.
Als Prozessor dient dem Gerät wie gehabt ein ARM-Vierkernprozessor aus eigenem Hause: der Exynos 4412. Ein Gigabyte RAM und 8 Gigabyte interner Speicher – erweiterbar selbstverständlich per SD-Speicherkarte – runden das Angebot ab. Das Betriebssystem ist wie beim Smartphone Android 4.1 “Jelly Bean”. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kompaktkameras ist die Galaxy Camera damit auch in der Lage, Android-Apps zu nutzen. Installiert werden diese per WLAN.
Ebenfalls aus dem Smartphone-Segment bekannt sind Funktionen wie Bluetooth, GPS und ein Touchdisplay mit 4,8 Zoll und 1280 x 720 Pixeln Auflösung. Sogar ein Mobilfunkteil mit UMTS und LTE-Funktionalität hat Samsung integriert – die Mobilfunkoption dient allerdings eher dem Überspielen der Fotos in die Cloud oder zum Herunterladen von Apps. Zum Telefonieren ans Ohr halten wird sich seine Kamera wohl niemand.
Auf der Kamera-Seite beeindruckt Samsung mit einem 16 Megapixel BSI CMOS Bildsensor, einer 23 mm Weitwinkellinse und einem 21-fach optischem Zoom. Die Brennweite liegt bei 4,1-86,1 mm, die Lichtempfindlichkeit (ISO) bei 100 bis 3200. Videos lassen sich selbstverständlich ebenfalls aufnehmen, die Galaxy Camera unterstützt hier Aufnahmen in 1080p mit 30 Bildern pro Sekunde sowie 480p mit 120 Bildern pro Sekunde – perfekt für Zeitlupenaufnahmen.
Vor allem Fans von Fotoverfremdungs-Apps wie Instagram dürfte die Galaxy Camera durchaus gut gefallen. Ob die Kombination aus “Luxus-Smartphone” und “Kompaktkamera” aber wirklich so gut funktioniert wie die technischen Daten vermuten lassen muss sich erst noch zeigen. Die Galaxy Camaera wird von Samsung ab dem 22. November zu einem Preis von durchaus happigen 599 Euro angeboten. Foto-Fans werden sich für diese Summe sicherlich eher eine DSLR kaufen, für eine Kompaktkamera ist der Preis extrem stolz. Angesichts der technischen Möglichkeiten der Galaxy Camera könnte Samsung bei einer geschickten Vermarktung aber dennoch eine hochpreisige Nische erfolgreich besetzen. Immerhin hat mit Android 4.1 ein modernes Mobil-OS den Weg in die Kamera gefunden – andere Android-Kameras nutzen veraltete Version und Nokia setzt bei einem Modell zwar auf ein extrem hochauflösendes Objektiv, installiert aber nur das veraltete Symbian-OS und spart an der Rechenleistung.