Die zunehmende Miniaturisierung moderner PCs in Verbindung mit stark sinkender Energieaufnahme sorgt für immer handlichere und leistungsfähigere HTPCs, Home Theatre PCs. Diese Heimkino-Computer stecken idealerweise in schmalen Gehäusen uns lassen sich wahlweise zwischen den HiFi-Komponenten verstecken oder finden ihren Platz gleich unsichtbar hinter dem Fernseher – VESA-Mount sei dank. Gehäuse im Look von DVD-Playern gibt es zu Hauf, Fernbedienungen liegen oft schon bei und auch Touchdisplays zur schnellen Bedienung ohne den Fernseher einschalten zu müssen gehören zur Serienausstattung. Fehlt also nur noch das Innenleben zur gelungenen Mischung aus Spielkonsole und bequem erweiterbaren Medienplayer.
Bereits im Juni diesen Jahres, vielleicht ist bis dahin sogar der Schnee geschmolzen, sollen Intels “Haswell”-Prozessoren auf den Markt kommen. Diese könnten die ideale Grundlage für einen leistungsfähigen HTPC bieten, vereinen sie doch eine hohe Rechenleistung, eine flotte integrierte Grafikeinheit und eine geringe Energieaufnahme auf nur einem Chip. Schmale ITX-Platinen sind bereits angekündigt, so dass sich Haswell tatsächlich in die kleinen Multimediagehäuse einbauen lässt.
Der Mainboardhersteller Gigabyte kündigt nun zahlreiche Mainboards für Haswell an, die laut Werbung “4K” bieten sollen. Wer die Produktbeschreibungen nur kurz überfliegt, könnte meinen es handle sich dabei um die UHD-Auflösung 3.840 x 2160 Pixel für hochauflösende und sündhaft teure Fernseher. Tatsächlich unterstützt die Grafikeinheit von Haswell die Videoausgabe in 4K, es mangelt allerdings an Monitorausgängen für diese hohe Auflösung. Gigabyte löst das Problem kreativ aber nicht unbedingt zum Vorteil des Käufers. So verfügen die Boards über zwei Chips für die schnelle Schnittstelle Thunderbolt, mit der neben externen Festplatten und anderer Peripherie auch Monitore angeschlossen werden können. Da Intels HD-Grafik nur maximal zwei Monitorausgänge bietet, nutzt Gigabyte die beiden Thunderbolt-Chips um zwei weitere Monitorausgänge zu realisieren. Jeder Monitoranschluss beherrscht dabei FullHD, 1920 x 1080 Pixel also. Und da UHD-4K schließlich die vierfache FullHD-Auflösung bietet nennt Gigabyte diese Technologie einfach auch “4K”, immerhin leitet man ja viermal FullHD aus dem Board heraus. Dass sich damit kein normaler 4K-Fernseher anschließen lässt dürfte dem Hersteller egal sein. Zudem kosten die für die Grafikausgabe per DVI nötigen Adapter, zwei werden benötigt, pro Stück noch einmal 60 Euro.
Da ist es fast schon erfreulich, dass das “4K”-Mainboard von Gigabyte nicht in klassische HTPC-Gehäuse passt sondern im ATX-Format daherkommt. Gigabytes kommende ITX-Platinen unterstützen nur maximal zwei Monitore oder Fernseher per HDMI oder DVI. Dafür lassen sich dank flacher Bauhöhe sehr kompakte HTPCs basteln, einen kompakten CPU-Kühler vorausgesetzt. Preise und Termine für die Veröffentlichung dieser Boards nannte Gigabyte indes noch nicht, das Unternehmen wird aber wohl noch vor Juni mit den Platinen in den Handel gehen.