Anfang des Jahres kündigte sich ein kleines Drama für Freunde von musikalisch untermalten Weltraumvideos an: Der Bayerische Rundfunk kündigte an, seine beliebte Sendereihe “Space Night” einzustellen, da die gestiegenen GEMA-Kosten im mittlerweile siebenstelligen Bereich nicht mehr getragen werden konnten. Zum Verständnis: Für jedes öffentlich abgespielte Musikstück eines GEMA-Mitgliedes verlangt die GEMA einen gewissen Anteil – das gilt sowohl für die Musik in Diskotheken als auch beim Fernsehen und sogar in kleinen Einzelhandelsgeschäften, in denen im Nebenraum ein Radio zur Unterhaltung der Mitarbeiter läuft (zumindest wenn die Musik im Verkaufsraum auch nur ansatzweise zu hören ist). Zum Jahreswechsel erhöhte die GEMA ihre Gebühren teils massiv, so dass sich zahlreiche Projekte die Musik nicht mehr leisten konnten. So offenbar auch der BR.
Das wollten die Fans der Space Night aber nicht kampflos hinnehmen. So gingen beim Sender zahlreiche Vorschläge zur Rettung der Sendereihe ein. In einem eigens eingerichteten Wiki sammeln seitdem Space-Night-Freunde atmosphärisch passende Musikstücke, die nachweislich unter CC-Lizenz und damit GEMA-frei nutzbar sind.
Eben auf diese Lösung greift der BR nun tatsächlich zurück: Am morgigen 25. Februar startet BR-alpha mit einer älteren Folge der Space Night namens “Earth View 2”, die mit neuer und GEMA-freier Musik hinterlegt wurde. Final geeinigt hat sich der Sender aber noch nicht auf dieses Konzept. Im Laufe des Jahres sollen noch andere Möglichkeiten ausprobiert werden. Unter anderem auch eine mit klassischer Musik hinterlegte Space Night. Damit es sich besser vergleichen lässt, wird auch hier die Folge “Earth View 2” zum Einsatz kommen. Diese Testphase soll bis zum Ende des Jahres andauern, anschließend wird eine Entscheidung getroffen. Wie auch immer diese aussehen wird: Die GEMA dürfte weiterhin leer ausgehen. Wer zuviel verlangt, geht eben oft auch leer aus, selbst wenn die ansonsten erfolgsverwöhnte GEMA dieses Konzept noch nicht gänzlich verinnerlicht hat.
Überrascht und begeistert von der Space-Night-Community ist Andreas Bönte, der beim BR für den Bereich Planung und Entwicklung verantwortlich ist. So betont er, dass die Space Night zu einem Team-Projekt geworden ist und freut sich über das rege Interesse der Fans.