Schon seit einiger Zeit versucht Microsoft mit der XBox nicht nur den spielenden Teil der Gesellschaft zu erreichen. Auch als Medienplayer und damit als Mittelpunkt des Heimkinos sollen die Konsolen dienen. Was mit der XBox 360 mangels Blu-ray-Player nur bedingt gelang soll mit der kommenden Xbox zum Erfolg im Wohnzimmer werden.
Als Microsoft die XBox 360 präsentierte, loderte der Formatstreit zwischen HD-DVD und Blu-ray-Disc in hellsten Flammen. Während Sony sich entschied, die Playstation 3 von Beginn an auch als Blu-ray-Player mit entsprechendem integrierten Laufwerk zu vermarkten (und damals damit tatsächlich einen der preiswertesten und universellsten BD-Player anbieten konnte), setzt Microsoft auf die bewährte DVD als Datenträger. Ein externes HD-DVD-Laufwerk sollte damals für die nötigen Heimkino-Fähigkeiten sorgen. Kurz darauf war das Rennen um den neuen Videodatenträger beendet – und Microsoft hatte auf das falsche Pferd gesetzt.
Anschließend verweigerte Microsoft der Blu-ray-Disc allerdings lange die Gefolgschaft, verdiente doch Konkurrent Sony an jedem Laufwerk in Form von Lizenzgebühren mit. Nun scheint allerdings auch Microsoft eingesehen zu haben, dass eine neue Spielkonsole ohne Blu-ray-Support kaum Chancen auf dem Markt hat.
Informationen des Magazins Xbox World zufolge soll der für Ende 2013 erwartete Nachfolger der XBox 360 auf den schlichten Namen “Xbox” hören und ein integrierten Blu-ray-Laufwerk mitbringen. Die Bewegungssteuerung Kinect könnte unter Umständen zum elementaren Bestandteil der Konsole werden.
Interessant für den Einsatz im Heimkino ist aber der offenbar geplante TV-Eingang. So könnte die Konsole das Fernsehbild durchschleifen und Bild-in-Bild-Funktionen anbieten. Eventuell bietet die Konsole auch eine Aufnahmefunktion. Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch eine Videobrille für die Xbox erscheinen, mit der sich der Fernseher ersetzen ließe – mitsamt der Kinect-Bewegungssteuerung wären so recht interessante neue Konzepte realisierbar.
Die Konsole selbst soll auf Hardware von AMD setzen, was bezüglich der Kompatibilität zu Spielen der Vorgängerkonsole zu Problemen führen könnte. Sonys Playstation 4, ebenfalls mit GPU und CPU von AMD ausgestattet, soll Gerüchten zufolge auf eine Abwärtskompatibilität verzichten.
Damit der geneigte Heimkinobesitzer seine Mediensammlung nicht umständlich mit dem Gamepad oder per Fuchteln mit der Hand durchsuchen muss, bietet Microsoft schon jetzt eine Integration von Smartphones und Tablets als Fernsteuerung und Erweiterung für die Konsolen an. Mit der “Smartglass”-App lassen sich so bequem Verzeichnispfade auf der Netzwerkplatte auswählen, der Browser bedienen und Spielinhalte wie Karten und Inventare auf dem Sekundärbildschirm auslagern.