Würde es nur mehr legal zu erwerbende Medien per Download geben, könnten Medienplayer Blu-Ray-Laufwerke und DVD-Player schon bald als dominierende Wohnzimmer-Unterhaltungszentrale ablösen. Die meist eher kleinen Boxen spielen Filme, Musik und Fotos entweder von einer integrierten Festplatte, per Netzwerk oder von einem per USB angeschlossenen Datenträger ab und benötigen keine unhandlichen optischen Medien. So auch der Fantec 3DFHDL, ein Highend-Medienplayer für Freunde von 3D-Unterhaltung.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Medienplayern auf dem Markt, ist der Fantec 3DFHDL in der Lage, 3D-Videos in HD-Qualität abzuspielen. Als Format dient hierbei entweder eine ISO-Datei mit einem Blu-Ray-Image, ACVHD-Material oder ein MKV-Container. Dank der HDMI-1.4-Schnittstelle nimmt der Player Kontakt zu jedem ebenfalls mit HDMI 1.4 ausgestatteten Fernsehgerät auf und spielt dort 1080p-Videos auch in 3D ab. Dabei beherrscht der Player alle wichtigen 3D-Darstellungsmethoden wie 3D Frame-Packing, 3D MVC (Multiview Video Coding), 3D SbS (Side by Side) sowie 3D TaB (Top and Bottom).
Liegt eine ISO-Datei mit dem kompletten DVD- oder Blu-Ray-Inhalt vor, werden auch die Menüs des Filmes abgespielt – bei Blu-Rays allerdings nur dann, wenn das Menü kein Java einsetzt. Sollte das der Fall sein, springt der Player zum Hauptfilm. Abseits der 3D-Funktionen unterstützt der Fantec 3DFHDL alle wichtigen Formate der Wohnzimmerunterhaltung. Im Videobereich spielt der Player MKV, ISO (DVD & BD BluRay), AVCHD, MTS, M2TS, AVI, VOB, MOV, MP4, MPG, TS, WMV, DAT, IFO, RM, RMVB, M4V, ASF, FLV, XviD, DivX 3/4/5 sowie H.264 problemlos in bis zu 1080p ab. Auch als Musikspieler macht das Fantec-Gerät eine gute Figur und beherrscht nicht nur MP3, MP2, OGG, WMA und WAV sondern auch das verlustfreie Format FLAC. Die Kompressionsraten können dabei zwischen 32 Kbit/s und 320 Kbit/s liegen. Via Digitalausgang (optisch und koaxial) lassen sich Dolby Digital 5.1 (sowohl pass-through als auch Stereo-Downmix), Dolby Digital Plus 7.1 und DTS Digital Surround 5.1 und 7.1 ausgeben.
Der Fantec 3DFHDL wird wahlweise mit oder ohne eingebaute Festplatte angeboten. Das Modell ohne Festplatte lässt sich mit einer beliebigen 3,5-Zoll-HDD (aus Hitzegründen bevorzugt ein Modell mit 5400 RPM) mit bis zu 3 TB Kapazität nachrüsten. Vor allem bei der HD-3D-Wiedergabe ist der Einsatz einer internen Festplatte auch dringend ratsam – sowohl per USB als auch via Netzwerk abgespielte HD-Filme laufen vor allem zum Ende der Spielzeit nicht mehr synchron und ruckeln aufgrund zu geringer Datenraten teilweise.
Neben einer internen Festplatte lassen sich bis zu zwei externe USB-Laufwerke mit dem Player verbinden, optional unterstützen die USB-Ports aber auch WLAN-Adapter sowie Tastaturen und Mäuse. Eingabegeräte am Medienplayer sind nun doch eher ungewöhnlich – seit einem jüngst erschienenen Update bietet der Player allerdings Funktionen des Mobilbetriebssystems Android. Dazu gehört unter anderem ein Internetbrowser, der sich mit Maus und Keyboard deutlich angenehmer bedienen lässt als per Fernbedienung. Weitere Apps lassen sich zusätzlich herunterladen.
Auch als Webradio eignet sich der Player. Praktisch: Die Musikwiedergabe kann auch bei ausgeschaltetem Fernseher genutzt und dank eines kleinen Displays auch sinnvoll bedient werden. Die Netzwerkfunktionen des Players sind zudem nicht nur Makulatur – der Player eignet sich auch als NAS-Laufwerk, kann also auf der internen HDD gespeicherte Daten im Netzwerk zur Verfügung stellen. Weiterhin integriert der Hersteller einen Bittorrent-Client und FTP-Funktionen, mit denen sich der Player auch mit Inhalten befüllen lässt. Trotz des großen Funktionsumfanges läuft der kleine Lüfter des Fantec 3DFHDL nur sehr leise und stört im Wohnzimmer nur sehr selten.
Die Option 3D-Videos in HD-Qualität anzuschauen klingt spannend. Schade nur, dass ich mir gerade einen neuen Mediaplayer gekauft habe.