In der Ausgabe 12/2012 testete Stiftung Warentest zahlreiche 5.1 Heimkinosets von unterschiedlichen Herstellern. Mit dabei waren LGs BH7420P, Samsungs HT-E5500 sowie HT-E6500. Sonys BDV-N590, Panasonics SC-BTT590, Sonys BDV-N890W, das Philips HTS3563/12, Pioneers BCS-222, BCS-424, Panasonics SC-BTT290 sowie das Philips HTS5593/12. Testsieger wurde dabei das Set aus dem Hause LG.
Das 375 Euro teure System LG BH7420P besteht aus einem 3D-Blu-ray-Player mit einer eher ungewöhnlichen Frontgestaltung und Slot-in-Laufwerk sowie einem 5.1-Lautsprechersystem mit zwei auf Plastikständern stehenden Frontlautsprechern, einem angenehm klingenden Center mit zwei Mittel- und einem Hochtöner sowie zwei eher schmucklosen Rear-Speakern. Zusätzlich gibt es selbstverständlich einen Subwoofer, der ausnahmsweise sogar richtig Wumms bietet.
Der Bericht der Stiftung Warentest ist allerdings wenig ausführlich. So wird bei LG der fehlende Browser und die nur befriedigenden Netzwerkfunktionen bemängelt, die langen Kabel jedoch gelobt. Unserer Erfahrung nach sind die Kritikpunkte durchaus angebracht – im Netzwerk bietet LG kaum Mehrwert, die Installation von Apps ist unnötig kompliziert und die Software eher gemächlich – während das Lob nur zum Teil zutrifft. Lang sind immerhin die Kabel für die rückwärtigen Lautsprecher, zumindest wenn das Wohnzimmer nicht allzu groß ist. Die Frontspeaker jedoch, vor allem der Center, sollten recht nahe am BD-Player aufgebaut sein, da die Kabellänge hier eher unterdurchschnittlich ausfällt. Positiv: LG verzichtet auf fest montierte Kabel und nutzt Klemmen zur Verbindung. Zwar liegen dem Set nur einige Meter dünner Klingeldraht bei, hochwertigere Kabel lassen sich aber nachkaufen. Hierbei sollte aber darauf geachtet werden, dass die Klemmen nur recht dünne Kabeldurchmesser aufnehmen können.
Der Klang des Sets ist tatsächlich sehr angenehm, auch wenn teurere Systeme selbstverständlich mehr leisten. Der Subwoofer spielt ordentlich auf und sorgt in Filmen für ein präzises und nicht störendes Bassfundament. Der Center klingt klar und präzise, allerdings fällt die Klangqualität der Satellitenlautsprecher demgegenüber etwas ab. Für Musik ist das System generell aufgrund einer Schwäche im Mitteltonbereich eher weniger gut geeignet, für Filme jedoch ist das LG BH7420P ebenso wie das LG BH7220P sehr gut geeignet. Das BH 7220P unterscheidet sich zudem nur in der Form der beiden Frontlautsprecher: Während das teurere Set die Speaker mit einem zusätzlichen Mitteltöner ausstattet und auf einen hohen Plastikfuß setzt, kommen die Frontspeaker des etwa 50 Euro preiswerteren Systems schmucklos als Regallautsprecher daher.
Wenig überzeugen kann jedoch der beiliegende BD-Player. Seine Eigenschaft als Verstärker nimmt er gut wahr, die Netzwerkfunktionen sind jedoch zurecht von Stiftung Warentest kritisiert worden. Positiv stimmt hingegen die Formatvielfalt bei der Medienwiedergabe: MKV in 720p und 1080p mit unterschiedlichsten Codecs werden anstandslos abgespielt, DivX und Xvid stellen den Player ebenfalls vor keine Herausforderungen. Im Audiobereich fehlt jedoch OGG als Format, FLAC kann nur von optischen Medien aber nicht via Netzwerk abgespielt werden.
Weniger nachvollziehbar hingegen wirkt die Wahl des zweitplatzierten im Test: Samsungs HT-E5500 konnte zumindest uns im Klangtest absolut nicht überzeugen. Der Subwoofer brummelt oft nur undefiniert vor sich hin anstatt präzise aufzuspielen, immerhin klingen die Satelliten recht passabel. Die von Stiftung Warentest als sehr gut gewerteten Netzwerkfunktionen sind tatsächlich überdurchschnittlich gut implementiert und auch der Appstore funktioniert ohne störende Barrieren. Demgegenüber fällt die Formatvielfalt bei der Wiedergabe von Filmen aus dem Netzwerk stark ab, LG zeigt hier wie es besser geht. Einen guten Medienplayer wie WDs Live HD oder das Asus O!Play können beide Geräte jedoch nicht ersetzen.
Nicht immer sind die Wertungen der Stiftung Warentest wirklich nachvollziehbar – so auch in der Ausgabe 12/2012. Ein Blick ins Heft, gegen Bezahlung auch Online möglich, lohnt sich aber dennoch. Im Endeffekt sollte man sich mit einem Kaufwunsch aber nicht ausschließlich auf die Urteile der Redaktion verlassen – so gesehen bei der Klangbewertung des eher schwachen Samsung-Gerätes und auch bei der nicht unbedingt nachvollziehbaren Bewertung der Netzwerkfunktionen der beiden Bestplatzierten.
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