In den meisten aktuell verkauften Fernsehgeräten steckt noch klassische LCD-Technik. Einzig Samsung produzierte in den letzten Jahren in den größeren Stil Bildschirme mit organischen LEDs, sogenannten OLEDs. Doch mittlerweile schwenken auch zahlreiche andere Displayhersteller zu OLEDs um – dazu gehören unter anderem LG, AU Optronics, Chimei Innolux und Sony.
Zwar bieten OLED-Bildschirme gegenüber den LCDs einige Nachteile wie eine geringere Lebensdauer, generell überwiegen für den Anwender aber die Vorteile. So ist die Farbwiedergabe bei OLED-Bildschirmen deutlich besser als bei LCDs. Besonders auffällig ist auch der stark verbesserte Schwarzwert eines OLED-Bildschirms – ein großer Kritikpunkt bei vielen LCD-TVs. Wer die AMOLED-Bildschirme von Samsungs Smartphones, Tablets und Digitalkameras kennt, sieht den Unterschied gegenüber herkömmlichen LCDs bereits auf den ersten Blick. Zudem sollen kommende OLED-Panels zunehmend auf höhere Pixeldichten setzen – 250 ppi und mehr sollen in Tablets und Smartphones bald zum Alltag gehören und 4K-Fernseher die Wohnzimmer erobern.
Doch die Hersteller steigen nicht nur aus Kundenfreundlichkeit auf OLED um. Ein wichtiger Punkt dürften die im LCD-Bereich massiv gesunkenen Margen sein – der Preisverfall in diesem Sektor bereitet den Produzenten schon seit einiger Zeit starkes Kopfzerbrechen. Allerdings beginnt der Umstieg auf OLED erst langsam. Im zweiten Quartal dieses Jahres wollen LG mit 55 Zoll großen OLED-Fernsehern erste Produkte für den Massenmarkt vorstellen. Die Preise für diese Geräte fallen aber noch sehr hoch aus und werden im mittleren vierstelligen Bereich angesiedelt sein.
Bis zum Jahr 2015 jedoch sollen die Kapazitäten soweit gesteigert sein, dass bereits jeder zehnte verkaufte Fernseher ein OLED-Panel nutzt. Dafür verantwortlich sollen auch stark sinkende Verkaufspreise sein, so dass OLED-TVs bereits im kommenden Jahr nur noch etwa 30 Prozent teurer als LCD-TVs sein sollen. Größter Anbieter wird aber vorerst weiterhin Samsung bleiben, der Vorsprung der Koreaner in der OLED-Produktion gegenüber der erst langsam beginnenden Konkurrenz zeigt sich hier deutlich.
Wie bereits bei der Einführung der LED-Hintergrundbeleuchtung werden also die Preise für OLED-TVs in kurzer Zeit stark fallen. Dank OLED-Technik sind indes auch komplett neue TV-Konzepte realisierbar. Da OLED-Panels sich sehr flach fertigen lassen und keine weitere Hintergrundbeleuchtung benötigen, sind auch biegsame Bildschirme sowie wenige Millimeter dünne Geräte realisierbar. Auch das Kontrastverhältnis fällt gegenüber LCD-Bildschirmen deutlich besser aus, gleiches gilt für den Energiebedarf entsprechender Fernseher. Damit sinkt auch die Abwärme der TV-Geräte, da ein Plasma- oder LCD-TV einen Großteil der Wärme über die Hintergrundbeleuchtung abgibt. Für schnelle Bewegungen sind OLEDs ebenfalls geeignet: Die Reaktionszeit fällt gut 100-1000 mal schneller aus als die eines LCD-Panels.