Smart-TVs sind selten so schnell wie sie sein könnten – vor allem die Bedienung der mehr-oder-weniger-smarten Oberflächen und der nachzuinstallierenden Apps erfordert oft viel Geduld vom Anwender. Schuld sind dabei oft veraltete Prozessoren im Fernseher. Kein Wunder: Einen Fernseher wird deutlich seltener ausgetauscht als beispielsweise ein Smartphone. Samsung bietet nun mit dem Evolution Kit eine Nachrüstoption für einige ausgewählte (und zumeist recht teure) Fernseher aus eigener Produktion an.
Das Samsung Evolution Kit wird dabei einfach mit dem Fernseher verbunden und ersetzt den ursprünglich eingesetzten Dual-Core-Prozessor (ARM Cortex-A9) sowie den Speicherchip mit der Bedienoberfläche des Fernsehers. Beim Evolution Kit nutzt Samsung einen vergleichsweise leistungsstarken A15-Quadcore mit 1,35 Gigahertz Taktfrequenz, spendiert dem Fernseher also mehr Rechenleistung als den eigenen Highend-Tablets und – Smartphones. Zum Vergleich: Im von Samsung gefertigten Nexus 10 kommt ein A15-Doppelkern mit etwas höherem Takt zum Einsatz, ein A15-Quadcore ist bislang auf dem Markt noch nicht gesichtet worden. Unter Umständen wird diese CPU aber ihren Weg in ein weiteres heiß ersehntes Stück Technik finden: Das Samsung Galaxy S4 könnte ebenfalls von diesem Prozessor angetrieben werden.
Die ebenfalls ausgetauschte Bedienoberfläche soll mit neuen Apps die Leistung des neuen Prozessors besser nutzen können. Dank Quadcore-Power dürfte das nächste Upgrade zudem nicht so schnell erforderlich sein. Wer seinen Fernseher allerdings nur zum Fernsehen nutzt, ist auch jetzt schon nicht die richtige Zielgruppe für das Evolution Kit.
Samsung bietet das Evolution Kit für die LED-Fernseher UN75ES9000, UNES8000m UNES7500 sowie die Plasma-Fernseher PNE8000 und PNE7000 an. Der Preis soll zwischen 200 und 300 US-Dollar liegen. Präsentiert wird das Set voraussichtlich auf der in der kommenden Woche stattfindenden Messe CES in Las Vegas, USA. Es ist durchaus denkbar, dass Samsung die modulare Bauweise auch bei kommenden Highend-Fernsehern beibehält. Wer einen Fernseher für 5.000 bis 10.000 Euro erwirbt, möchte schließlich nicht schon nach einem Jahr wegen fehlender Rechenleistung auf ein neues Modell umsteigen. Bei preiswerteren Einstiegsmodellen hingegen ergibt ein solches Upgrade nur wenig Sinn.