Unlängst stellten wir uns die Frage: OLED oder 4K? Und kamen zu der Antwort: Beides, wenns geht. Das südkoreanische Unternehmen LG sieht sein Heil auf jeden Fall in der OLED-Technologie, zumal sich diese tatsächlich auch mit 4K-Auflösungen anbieten lässt. Bis dahin hat OLED zwar einiges an Gegenwind durch die weiterhin starke LCD-Fraktion zu befürchten, bietet aber jetzt schon einige Vorteile gegenüber der etablierten Displaytechnik. So lassen sich OLEDs extrem dünn und sogar biegsam fertigen, da auf eine Hintergrundbeleuchtung verzichtet werden kann. Der Schwarzwert von OLEDs ist deutlich höher als der von LCDs, so dass das Kontrastverhältnis eines solchen OLED-TV höher liegt als das eines LCDs.
LG hat das Marktvolumen von OLEDs für das Jahr 2015 auf knapp 3 Milliarden US-Dollar eingeschätzt – Tendenz stark steigend. Wenig verwunderlich, dass das Unternehmen nun beginnt, in größerem Stile in den Markt einzusteigen.
Bislang fertigt LG OLEDs in Fertigungsstätten der Generation 5 – diese können aus einem Glassubstrat zwei 55-Zoll-Displaypanels in OLED-Technik schneiden. Nun plant LG ein neues Werk, das der Generation 8 angehört und mit deutlich größeren Substraten arbeitet. Das für Juni 2014 terminierte neue Werk soll aus einem Substrat gleich sechs Displays mit je 55 Zoll Diagonale fertigen können. Damit könnte LG zumindest theoretisch eine Produktionsmenge von 156.000 Displays pro Monat erreichen. Theoretisch, denn die Ausbeute liegt nicht bei 100 Prozent, nicht einmal ansatzweise – Gerüchte sprechen von 20 bis 40 Prozent.
Dennoch bedeutet das mit 500 Millionen nicht unbedingt preiswerte Werk eine spürbare Vergrößerung der OLED-Produktion und damit auf lange Sicht gesehen stark fallende Preise für OLED-Fernseher. Aktuell liegt der Preis eines solchen TV-Gerätes noch bei mehr als 10.000 US-Dollar, zumindest wenn der Fernseher über eine Diagonale von 55 Zoll verfügen soll. Bis 2015 dürfte der Preis aufgrund der gesteigerten Fertigungskapazitäten deutlich geringer ausfallen, so dass in den kommenden vier, fünf Jahren OLED zumindest im Highendbereich etabliert sein könnte. Vor allem, da anzunehmen ist, dass auch Konkurrent Samsung weiter in die OLED-Produktion investieren wird um sich ein eigenes, möglichst großes, Stück vom Kuchen abzuschneiden. Schlecht für den Käufer und Heimkinofan ist diese Entwicklung sicherlich nicht, im Gegenteil.