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Sonntag , 4 Juni 2023
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Gerüchte zu Apples neuen Fernsehgeräten

Gerüchte zu Apples neuen Fernsehgeräten

Es ist schon ein wenig skurril: In Technikmagazinen, Blogs und Gesprächen sind kommende Produkte aus dem Hause Apple oft eines der beliebtesten Themen. Es lässt sich hervorragend über die Vor- und Nachteile der zu erwartenden Spezifikationen und der Bedienung diskutieren, über geschlossene Softwaresysteme wie den App-Store lästern oder über intuitive Steuerungen schwärmen. Gesicherte Informationen von Apple selbst hingegen gibt es bis zum Tage der Produktpräsentation im Normalfall keine, oft liegt die Gerüchteküche sogar meilenweit daneben. Alle vorherigen Gespräche und Diskussionen waren plötzlich hinfällig. Und dennoch, kaum etwas fasziniert technikbegeisterte Menschen mehr, als noch nicht angekündigte Apple-Produkte – auch wenn der eine sich darauf freut und der andere nur die Nachteile sieht. So auch bei einem weiteren Produkt, dessen Existenz noch nicht offiziell bestätigt ist: Fernseher aus dem Hause Apple.

Erste Andeutungen und Gerüchte

Erste Andeutungen machte Apples Mitbegründer Steve Jobs im Rahmen seiner Biographie. Kurz vor seinem Tode im vergangenen Jahr berichtete Jobs stolz, er hätte endlich die Lösung für die Bedienprobleme bei vernetzter Unterhaltungselektronik gefunden. Zwar produzierte Apple auch zu diesem Zeitpunkt bereits Apple-TV, einen kleinen Medienplayer, der zudem in der Lage ist, das Bild von iPhones und iPads kabellos auf den Fernseher zu übertragen, dennoch kamen Gerüchte auf, Apple würde nun auch an einem Fernsehgerät arbeiten. Ein TV mit Sprachsteuerung und einigen weiteren praktischen Extras – teuer aber hochwertig offenbar.

Eine Bestätigung von Apple gab es zu diesen Gerüchten indes nie.

Apples CEO Tim Cook kündigt im Februar 2012 etwas großes an

Doch in der Industrie gibt es nicht nur Apple und auch wenn das US-Amerikanische Unternehmen penibel darauf achtet, dass auch Zulieferbetriebe keine Informationen zu kommenden Apple-Produkte herausplaudern, gelangen so immer wieder Informationen über Displaybestellungen an die Öffentlichkeit. Zudem kündigte Apples aktueller CEO Tim Cook im Februar 2012 an, Apple habe etwas Größeres als Apple TV in der Hinterhand – eine Andeutung auf den kommenden Apple-Fernseher? Egal ob iTV (unwahrscheinlich, da bereits ein TV-Netzwerk mit diesem Namen existiert) oder iPanel, die potentiellen Kunden stecken offenbar bereits jetzt schon große Hoffnungen in das Projekt und erwarten von Apple Innovationen, die andere Unternehmen nicht bieten. Zu diesem Ergebnis kam zumindest das Marktforschungsunternehmen KAE, das in einer Umfrage herausfand, dass ein Drittel der Befragten sich einen Innovationssprung vom Apple-Fernseher erwarten.

Welche Innovationen könnte der Apple Fernseher bieten?

Dabei gelten zumindest im Bereich des Displays größere Innovationssprünge als eher unrealistisch. Die Bildschirme werden wohl weiterhin mit konservativen 1920 x 1080 Bildpunkten erscheinen, 4K-Auflösungen und OLED-Displays dürfte Apple vorerst nicht planen. Zu teuer ist die benötigte Technik, zu geringe Mengen an Displays könnten ausgeliefert werden. Aber Jobs sprach vor seinem Tode ja auch nicht von Bildbrillanz und gigantischen Auflösungen sondern von einer Lösung der Steuerungsprobleme. Tatsächlich wird es mit klassischen Fernbedienungen zunehmend schwerer, die zahlreichen Multimediafunktionen moderner Blu-ray-Player, Mediaplayer und Fernsehgeräte zu bedienen. Eine Suche im Internet, bei Youtube oder in der eigenen Musiksammlung mit einer fummeligen SMS-ähnlichen Eingabemethode oder mit wabbeligen Tasten auf einem Bildschirmmenü zusammenklicken ist eher eine Notlösung, wenn auch eine mittlerweile leider etablierte. Praktischer sind da schon Fernbedienungen, die auf der Rückseite oder per Slider-Mechanismus zu einer Tastatur mutieren – fummelig bleibt diese Technik aufgrund der oft sehr kleinen Tasten aber dennoch. Immer mehr etablieren sich daher Apps für Smartphones und Tablets, die die kleinen Multitalente auch als Fernbedienung einbinden können. Die Hersteller von Heimunterhaltungselektronik konzentrieren sich dabei allerdings bevorzugt auf Apples iPhones und iPads, Android-Apps bleiben weiterhin Mangelware.

Sicherlich wird sich ein kommender Apple-Fernseher auch via iPhone und iPad steuern lassen. Eventuell sind die Fähigkeiten von Apple-TV bereits integriert – sinnvoll wäre zumindest eine einfach zu bedienende kabellose Bildübertragung vom Tablet zum TV. Für die Steuerung soll hingegen tatsächlich nicht nur ein physikalisches Medium wie ein Smartphone genutzt werden können, auch eine Sprachsteuerung soll Apple integrieren.

Das Zauberwort für praktisch funktionierende Spracheingabe nennt sich in Cupertino Siri. Diesen Namen trägt Apples mit dem iPhone 4S eingeführte Sprachsteuerung. Bei Siri findet die eigentliche Rechenarbeit der Sprachanalyse allerdings nicht im Telefon statt sondern auf Apples Servern – das iPhone 4S nimmt nur die Sprachbefehle des Nutzers auf und schickt sie via Internet zu Apple, wo die eigentlich Rechenarbeit stattfindet. Ohne größere Verzögerungen antwortet das Telefon dann auf die Nutzereingaben, so dass der Eindruck einer örtlich stattfindenden Spracherkennung entsteht.

Ähnlich dürfte es auch beim Apple-Fernseher vorgesehen sein – es ist doch eher unrealistisch, dass Apple einen leistungsstarken PC-Prozessor in den Fernseher einbaut, nur um die Sprachsteuerung vor Ort zu realisieren. Im Gegenzug bedeutet das allerdings auch: Ohne Internet keine Spracheingabe auf dem Fernseher. Ist das DSL gestört oder zickt der Router muss also doch wieder zur Fernbedienung gegriffen werden.

Eines der Probleme bei einer Sprachsteuerung sind die Hintergrundgeräusche. Im Smartphone-Alltag wären das fremde Personen auf der Straße, am Nachbartisch stattfindende Gespräche, Straßenlärm und ähnliches. Um die ungewünschten von den tatsächlich getätigten Eingaben zu trennen, verbaut Apple eine Zusatzhardware im Prozessor des iPhone 4S. Es gilt daher als realistisch, dass Apple den dort genutzten A5-Prozessor auch in den Fernseher einbauen wird, sinnvollerweise komplett mit Support für iOS. So dürfte der Fernseher Zugang zu den unzähligen iOS-Apps bieten (die dank des hochauflösenden neuen iPads auch immer öfter in hohen Auflösungen vorliegen). Dass direkt am TV der Zugang zu Apples zahlreichen Video- und Audioinhalten via iTunes möglich sein wird, gilt schon seit geraumer Zeit als Bestätigt. Alles andere wäre unklug von Apple, die Inhalte bieten sich für ein solches Gerät perfekt an. Zudem dürfte der Apple-Fernseher einen Zugriff auf die iCloud und damit die persönlichen Datenmengen des Nutzers bieten.

 

Insider berichtet über einen Prototypen des Apple-Fernsehers

Das Mac-Blog Cult of Mac berichtet zudem von einem Insider, der vor kurzem einen Prototypen des Apple-Fernsehers in Aktion gesehen haben soll. Dieses frühe Produktmuster soll äußerlich an Apples Cinema-Displays erinnern – dicker schwarzer Displayrahmen, silberner Standfuß, elegant abgerundete Ecken – dabei aber deutlich größer ausfallen als die für Arbeitsplätze gedachten Cinema-Displays. Im oberen Displayrahmen soll eine iSight-Webcam integriert sein, mit der sich via Facetime (und unter Umständen per App-Download auch per Skype?) Videotelefonate führen lassen sollen. Dabei soll die Kamera in der Lage sein, an den Nutzer heranzuzoomen und den Telefonierenden auch beim herumwandern im Wohnzimmer zu verfolgen. Stocksteif auf der Couch sitzen, damit die Gesprächspartner nicht nur ein leeres Sofa sehen – diese Zeiten dürften damit beendet sein. Zudem soll die Kamera sich für Gestenerkennungen eignen, so dass das Programm auch mit der Hand umgeschaltet werden kann.

Siri als Sprachsteuerung will der anonyme – als laut Cult of Mac sehr zuverlässige – Informant ebenfalls in Aktion gesehen haben. Allerdings soll in seiner Gegenwart nur der Videochat via Siri aufgerufen worden sein, eine Steuerung des Fernsehers mittels Sprache konnte der Informant nicht beobachten.

Erwartungen

Egal welche der Funktionen die wahrscheinlich im kommenden Jahr erscheinenden Fernseher tatsächlich bieten werden – ob 1080p-Auflösung oder (durchaus realistisch) 2560 × 1600 Pixel wie beim 30-Zoll-Cinema-Display, ob iOS, Siri, Gestenerkennung und iSight oder schlichtes TV-Gerät im Apple-Look – preislich dürften die Geräte nicht in der Schnäppchenklasse angesiedelt sein. Sollten sich die Gerüchte aber bewahrheiten und Apple bietet tatsächlich all die angesprochenen Funktionen sowie iPhone und iPad als Universalfernbedienungen, App-Support und iTunes-Unterstützung, wären auch hohe Preise durchaus gerechtfertigt. Für Google, die mit Google-TV bereits einmal grandios scheiterten, dürften dann allerdings schwere Zeiten anbrechen – zumindest in Bezug auf die für die Unternehmen immer wichtiger werdende Wohnzimmerunterhaltung.

Über Dennis Ziesecke

Dennis Ziesecke ist tätig als freier Autor für GamersGlobal, Webedia (Gamestar Print, Gamestar Online), Computerbase.de und viele andere bekannte Hardware-Magazine. Gründer und Redakteur von VictoryPoint, der etwas anderen Seite des Internet. Vater von einem wundervollen Sohn und einer nicht minder wundervollen Tochter.

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