Als einer der größten TV-Hersteller setzt LG auf ein gemischtes Sortiment hochwertiger Displays. Das Unternehmen aus Südkorea sieht sich als führender Hersteller von OLED-Fernsehern, scheint diese Aussage aber aufgrund von Fertigungsproblemen bereits wieder zu bereuen. Der dieses Jahr erschienene 55EM9700 jedenfalls ist bislang nur auf LGs Heimatmarkt Südkorea erhältlich und kostet dort (umgerechnet) durchaus stattliche 8000 Euro. Aber LG hat noch andere Standbeine und ist nicht auf OLED angewiesen. Auch 4K-Fernseher der Luxusklasse gehören zu LGs Portfolio für 2013. Mit so niedrigen Preisen wie Sony kann LG dabei allerdings vorerst nicht dienen.
55EM9700 – OLED für Farbpracht
Mit dem 55EM9700 hat LG eine Besonderheit im 2013er-Sortiment anzubieten: Anstelle eines herkömmlichen LCDs setzt LG hier auf OLEDs, organische Leuchtdioden. Im Gegensatz zu LCDs zeichnen sich OLED-Fernseher wie der 55EM9700 von LG durch eine deutlich höhere Farbtreue und eine spürbar höhere Bewegungsdarstellung aus. Bei der aktuelle Generation OLED-TVs nutzt LG die WRGB genannte Vier-Farb-Pixel-Technologie ein, die dank eines weißen Sub-Pixels weiter optimierte Grundfarben erzeugt. Zudem kommt der sogenannte Color-Refiner für eine laut Hersteller »noch bessere Vertiefung der Bildkontraste«.
Ein weiterer Vorteil der selbstleuchtenden OLED-Displays ist neben dem geringen Energiebedarf durch den Verzicht auf eine Hintergrundbeleuchtung auch die Unabhängigkeit von Umgebungshelligkeit und Betrachtungwinkel. Einen weiteren Trend im TV-Bereich verpasst LG mit dem 55EM9700 allerdings: Das 55 Zoll in der Diagonale messende Panel löst nur mit 1.920 x 1.080 Pixel auf, FullHD also anstatt 4K. Angesichts des Mangels an 4K-Content dürfte dieses Manko aber nicht jeden potentiellen Käufer verschrecken.
Zumal der 55EM9700 auch optisch überzeugen kann. Der Fernseher ist gerade einmal vier Millimeter dünn und auch der Rahmen um das Display fällt so gut wie nicht auf.
Gesteuert werden die Smart-TV-Fähigkeiten des 55EM9700 mit der neuen Magic Motion Fernbedienung von LG, die über eine integrierte Sprachsteuerung verfügt. Auch passives 3D mit beiliegenden Polfilterbrillen ist vorhanden, so dass es dem OLED-Flaggschiff an keinen relevanten Features fehlt.
LA9609 – Wireless-Display und Magic Motion
Abseits von 4K und OLED steht die LA9609-Serie im Jahr 2013 für den gehobenen Anspruch bei LG. Die Geräte werden mit 47 Zoll und 55 Zoll Displaydiagonale angeboten und lösen mit 1.920 x 1.080 Pixel auf. Die Modelle sind mit der Technologie Cinema 3D ausgestattet, was für passives 3D mittels Polfiltern steht – auch die Umrechnung von 2D zu 3D findet im TV mittels eines speziellen Prozessors statt. Die Bildwiederholrate liegt dank Schwarzphasen-Tricks bei 1.000 Hz.
Auch die LA9609-Fernseher können sich mit dem Smart-TV-Label schmücken und verfügen über einen Doppelkernprozessor mit 2x 1,2 Gigahertz um Apps und Medien wiederzugeben. LG nutzt wie die meisten anderen TV-Hersteller seinen eigenen App-Store, erreichbar direkt im TV sowie im Web. Neu: Anwendungen können nun auch per PayPal bezahlt werden – angesichts der geringen Akzeptanz von Kreditkarten hierzulande sicher nicht die schlechteste Idee. Bislang wird Videostreaming wie es beispielsweise via Maxdome möglich ist noch direkt über den Anbieter und nicht über LG abgerechnet.
WLAN und LAN sind bereits integriert, vergleichsweise neu allerdings ist die Unterstützung von Wireless-Display mittels Miracast. So lässt sich der Bildschirminhalt eines Smartphones oder Tablets mit Android 4.2 kabellos auf dem TV wiedergeben. Endgeräte lassen sich aber auch per Kabel anschließen: 4x HDMI ist ebenso wie 3x USB (1x USB 3.0, 2x USB 2.0) vorhanden.
Bedient werden die smarten Funktionen der LA9609-Serie mit der aktuellen Magic Motion Fernbedienung, welche nicht nur eine Spracheingabe sondern auch eine Bewegungssteuerung bietet. Per App lässt sich zudem eine praktische Bildschirmtastatur auf dem Mobilgerät einblenden, was das Surfen im Internet und der Musiksammlung deutlich erleichtert. Und auch NFC hat seinen Weg in LG-Fernseher gefunden: Per Tag On muss das NFC-taugliche Smartphone neben den NFC-Aufkleber des TV gelegt werden um Inhalte zu spiegeln.
LM9600 – Teurer 4K-Spaß
Im Falle einer spontanen Erbschaft, eines Lottogewinns oder zu großem Kontostand bietet sich der Kauf des 4K-Flaggschiffes aus dem Hause LG an. Der 84LM9600 weist eine Diagonale von 84 Zoll auf, die Auflösung entspricht dem aktuellen 4K-UHD-Standard 3.840 x 2.160 Pixel. Dank TruMotion-Engine beherrscht das Panel zudem eine Bildwiederholrate von 240 Hz. Diese hohe Frequenz nutzt LG aber nicht für Shutter-3D, die stereoskopischen Fähigkeiten der LM9600-Fernseher basieren auf passivem Polfilter-3D. Wer lieber in 2D aber dafür mit Freunden zusammen am Fernseher spielen möchte, kann mittels spezieller Polfilterbrillen auch einen Mehrspielermodus an einem Fernseher ermöglichen – jeder Spieler bekommt dabei sein eigenes Bild zu sehen. Dank hoher 4K-Auflösung fällt der größte Nachteil des Polarisations-3D zudem weg: Zwar verringert sich die horizontale Auflösung weiterhin auf die Hälfte, damit bleibt dem TV aber immerhin noch FullHD im 3D-Modus. Mittels 3D-Tiefenkontrolle lässt sich der Effekt an die eigenen Sehgewohnheiten anpassen. Sechs Polfilter-Brillen liegen dem Fernseher bereits bei.
Sollen mangels nativem 4K-Content niedriger auflösende Videos hochgerechnet werden, sorgt der integrierte Upscaler für die nötige Umrechnung. Der Prozessor ist zudem in der Lage, 2D-Inhalte in pseudo-3D-Inhalte zu verwandeln.
Angesichts des nicht unbedingt niedrigen Preises von etwa 20.000 Euro verwundert es jedoch, dass LG auf die Integration einer Webcam verzichtet und diese lieber als kostenpflichtiges Zubehör anbietet. Immerhin kommt die LM9600-Serie serienmäßig mit WLAN und der aktuellsten Version des LG-Appstore. Dank flottem Prozessor fühlt sich dieser zudem deutlich weniger langsam an als bei älteren Modellen des Herstellers.
Bedient wird auch die 4K-Spitzenklasse mittels Magic Motion Fernbedienung und damit via Gestensteuerung und Spracheingabe. Alternativ bietet LG auch für die 4K-Fernseher eine Smartphone-App für Android und iOS an mit der sich die Bedienung dank virtueller Tastatur noch weiter erleichtern lässt.